Das Bündnis der Ehe bindet zwei Menschen im besten Fall für den Rest ihres Lebens aneinander. Bevor sich beide Partner am Hochzeitstag jedoch gegenseitig ihre Eheringe anstecken, möchten sie ihre Freiheit noch einmal völlig ohne Einschränkungen auskosten. Das klappt am besten auf dem Junggesellenabschied, der heutzutage fast jeder Hochzeit vorausgeht. Die Braut feiert dabei ebenso ausgelassen wie der Bräutigam. Genauso wie bei der eigentlichen Hochzeitsfeier kommt es aber auch bei der Planung des Junggesellen- und Junggesellinnenabschieds auf einige Details an. Wir haben heute einige Tipps für Sie, damit der letzte Abend in Freiheit für Sie ein unvergessliches Erlebnis wird!
Hintergrundinfos zum Junggesellenabschied
Obwohl häufig davon ausgegangen wird, dass dieser Hochzeitsbrauch aus den USA stammt, kommt er ursprünglich schon aus dem antiken Griechenland. Damals wurde der Junggesellenabschied von den Freunden eines Spartaners ausgerichtet, wenn dieser heiratete. Das Ziel der Party besteht darin, den Brautpaaren noch einmal die Möglichkeit zum Feiern zu geben, ohne dass dabei an den Partner gedacht wird. Daher feiern die Damen und Herren in den meisten Fällen getrennt von einander.
In den USA und in Großbritannien ist der Junggesellenabschied als „Hen Night“ oder „Stag Party“ bekannt. Aber auch in Deutschland verdrängt dieser Brauch mehr und mehr den traditionellen Polterabend. Früher führten dabei die Herren eine reine Sauftour durch, bei der die Freunde versuchten, den zukünftigen Bräutigam lächerlich zu machen. Heute umfasst der Junggesellen- und Junggesellinnenabschied jedoch ein durchdachtes Programm für Braut und Bräutigam.
Wie läuft der Junggesellenabschied ab?
Am Tag des Junggesellenabschieds werden Braut und Bräutigam von den jeweiligen Freunden abgeholt. Anschließend gibt es einige typische Rituale, die meistens nicht fehlen dürfen:
- Die gesamte Gruppe trägt das gleiche T-Shirt mit einem persönlichen Aufdruck
- Der Noch-Junggeselle zieht ein auffälliges Kostüm an
- Er oder sie erhält einen Bauchladen und muss kleine Dinge wie Süßigkeiten, Feuerzeuge oder Kondome an die Passanten verkaufen
- Das so verdiente Geld wird später zur Finanzierung des Junggesellenabschieds verwendet
- Eine persönliche Stripeinlage ist ebenso meist ein Bestandteil des Junggesellenabschieds
- Zum Teil fährt die Gruppe in einer Limousine von einer Kneipe zur nächsten
Früher war es zudem üblich, dass die Junggesellen an witzigen Spielen und Aufgaben teilnehmen mussten, um sich vor den Passanten und Freunden so richtig schön zu blamieren. In der letzten Zeit zeigt sich jedoch die Tendenz, dass der Abend nicht mehr nur genutzt wird, um das zukünftige Brautpaar bloßzustellen. Stattdessen wird der Junggesellenabschied auf die individuellen Interessen des Paares abgestimmt, damit eine unvergessliche Feier möglich ist, an die sich Braut und Bräutigam gerne zurück erinnern.
Wer übernimmt die Planung?
Die Planung der Junggesellenabschiede sollte von den Menschen übernommen werden, die von Braut und Bräutigam als Trauzeugen bestimmt wurden. Häufig wird die Party aber auch von den besten Freunden oder Geschwistern organisiert. Dennoch gilt: Lieber ein paar Leute mehr mit der Planung beauftragen, denn so ist für verschiedene Ideen und viel Abwechslung gesorgt. Außerdem lassen sich die zahlreichen Aufgaben dann besser auf mehrere Verantwortliche verteilen.
Wann ist der perfekte Zeitpunkt?
Traditionell wird der Junggesellenabschied am Tag vor der Hochzeit durchgeführt. Allerdings ist das nicht unbedingt empfehlenswert, wenn eine sehr wilde Party geplant ist. Sie möchten schließlich nicht am Tag Ihrer Hochzeit mit einem Kater zur Trauung erscheinen oder die Eheschließung gar verschlafen. Wir empfehlen daher, die Party lieber schon eine Woche vor der eigentlichen Hochzeit anzusetzen.
Wer wird eingeladen?
Die Trauzeugen sollten auf jeden Fall mit von der Partie sein. Auch die besten Freunde und Freundinnen dürfen bei keinem Junggesellenabschied fehlen. Je nachdem, was Sie genau planen, sollten Sie die Gruppe aber nicht zu groß werden lassen. Eine Kneipentour mit 50 Personen wird nicht nur teuer, sondern auch sehr aufwendig.
Wie wird der Junggesellenabschied finanziert?
Im Normalfall übernehmen alle anwesenden Gäste die Kosten für den Junggesellenabschied, wobei das Ehepaar nichts zahlen muss. Einen Teil der Kosten können Sie aber während der eigentlichen Party wieder reinholen, zum Beispiel durch einen Bauchladen oder andere spielerische Aufgaben.
Mit welchen Kosten sollte man rechnen?
Wie hoch der Preis ist, den Sie und Ihre Gäste für Ihren Junggesellenabschied zahlen müssen, hängt natürlich davon ab, für welche Art der Party Sie sich entscheiden. Ein gemütliches Beisammensitzen vorm heimischen Fernseher wird immer günstiger sein als die kostspielige Kneipentour. Außerdem hängen die Kosten davon ab, wie viele Gäste eingeladen werden. Die folgende Liste hilft Ihnen, das Budget für den Junggesellenabschied besser zu kalkulieren:
- Ein individuell bedrucktes Junggesellenabschied T-Shirt: etwa 19 Euro pro Stück
- Eintritt in einen Tabledance-Club: ungefähr 50 Euro
- Engagement einer Stripperin: mindestens 200 Euro
- Kneipentour durch die Stadt: von 50 bis 200 Euro pro Gast
Sie sehen, unter Umständen kann ein Junggesellenabschied sehr teuer werden. In Anbetracht dessen, dass auch die eigentliche Hochzeit in der Regel nicht gerade preiswert ist, sollten Sie daher rechtzeitig ein maximales Budget für diesen Abend festlegen, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben.
Artikelbild: © Roman Samborskyi / Shutterstock