Aussteuer

 

Synonym: Mitgift

Bei der Aussteuer, bzw. Mitgift, handelt s sich um das Vermögen der Braut, das sie in die Ehe einbringt. Die Mitgift ist eng mit verschiedenen Kulturen verbunden, wobei diese vom Brautvater an den Bräutigam, den Brautvater oder an das Brautpaar selbst übergeben wird.

Deutsche Hochzeitstraditionen und die Aussteuer

Trotzdem, dass die Aussteuer ein sehr alter Braut ist, war es innerhalb Deutschlands dennoch bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts Standard, dass schon junge Frauen begannen für die spätere Hochzeit eine gewisse Grundausstattung für den eigenen Haushalt ansammelten.

Aussteuer – wie setzt sie sich zusammen?

Die Aussteuer setzte sich in der damaligen Zeit aus hochwertigen Heimtextilien zusammen, wie zum Beispiel Handtücher, Geschirrtücher, Bettwäsche usw. Natürlich gehören zur Aussteuer auch Essgeschirr und andere später im Haushalt benötigte Gegenstände. Die Aussteuer wurde im zwanzigsten Jahrhundert allerdings nicht wie früher selbst genäht, gestickt oder gehäkelt. In der Regel sind die einzelnen Stücke der Aussteuer Geschenke, die die junge Frau über mehrere Jahre erhalten hat. Diese wurden von ihr bis zu ihrer endgültigen Heirat aufbewahrt. Die letzten Jahre hat die Aussteuer stark an Bedeutung verloren und geriet eigentlich in Vergessenheit.

Welche Arten von Aussteuer gibt es?

Laut Jack Goody, einem britischen Ethnologen gibt es zwei Arten von Mitgift, die direkte und die indirekte Aussteuer.

  • Die direkte Aussteuer: Diese wird in der Regel von der Familie der Braut bezahlt. In der Regel handelt es sich hierbei um die Brauteltern.
  • Die indirekte Aussteuer: Die indirekte Aussteuer ist eher weniger üblich, da hierbei die Familie des Bräutigams die Mitgift finanziert.

Die Geschichte der Mitgift in Deutschland

Bereits während des römischen Zeitalters gab es bei den Germanen die Heiratssitte der Aussteuer, die der römische Schreiber Tacticus 100 n. Chr. in alten Unterlagen bestätigte. Damals war es jedoch nicht üblich, dass die Ehefrau die Mitgift mit in die Ehe brachte, es war der Ehemann. Er brachte seiner zukünftigen Ehefrau Rinder und ein gesatteltes Pferd zusammen mit den typischen germanischen Waffen in Form eines Schwerts, Schildes und einer Lanze. Die Geschenke wurden den Verwandten und Eltern der Braut übergeben und der Bräutigam bekam darauf, seine Frau.

Das Gegenstück der Aussteuer – die Widerlage

Das Gegenstück der Aussteuer ist die Widerlage. Hierbei handelt es sich sozusagen, um die Mitgift des Bräutigams, die er in die Ehe einbringt. Hierbei handelt es sich um Vermögen, dass die Braut im Fall aller Fälle absichern soll. Auch die Mogengabe zählt zu dieser Art Hochzeitsbrauch. Hierbei zahlt der Bräutigam oder seine Familie eine gewisse Summe direkt an die Braut. Dieses Geld hat Sie zru freien Verfügung. Üblicherweise wird die Morgengabe direkt am ersten Morgen nach der Hochzeit gezahlt. Die Mitgift fließt in das Vermögen der Eheleute ein, während das Brautgeld an die Familie der Braut bezahlt wird.

Welchen Zweck hat die Aussteuer?

Dank der Mitgift soll dem jungen Paar nicht nur ein eigener Haushalt ermöglicht werden. Die Aussteuer dient sozusagen auch als finanzielle Absicherung der Braut im Falle des Todes ihres Partners. Theoretisch kann man die Mitgift auch als vorgezogenes Erbe ansehen, da in den meisten Kulturen die Töchter vom Erbe ausgeschlossne sind.

Die Mitgift und die kulturelle Auswirkung

Die letztendliche Mitgifthöhe orientiert sich meist am sozialen Stand des Bräutigams. Das hat aber den Nachteil, dass Frauen einer niedrigeren Gesellschaftsschicht kaum in höheren Schichten einheiraten kann. Problematisch ist zudem, dass durch die Tradition der Mitgift Mädchen als Armutsrisikio gesehen werden. Daher werden in vielen Ländern Föten bereits abgetrieben, wenn sie als weiblich erkannt werden. Aus diesem Grund ist in den asiatischen Ländern ein Verhältnis von Frauen zu Männern von 7 zu 10 nicht selten.