Die Mitgift

 

Was ist die Braut Wert

Eine reiche Mitgift, bestehend aus Porzellan, Möbel oder Wäsche war für die jungen Frauen damals von großer Bedeutung., denn nur damit konnten sie sozusagen eine gute Partie machen.

Schürzen, Handtücher oder gar Bettwäschewaren lange Zeit die typischen Geschenke, die ein junges Mädchen ab zwölf von Ihren Großeltern und Eltern bekam. Vor allem bei besonderen Gelegenheiten wie Ihre Konfirmation. Schließlich sollte das Mädchen bei ihrer Hochzeit gut ausgestattet sein. Der Brauch der Mitgift konnte sich bis ins das zwanzigste Jahrhundert halten. Kurz gesagt, die Mitgift ist für die junge Braut sozusagen ihre Absicherung. In ländlichen Gegenden war der Umfang der Mitgift sogar darüber entscheidend, ob das junge Mädchen überhaupt heiraten konnte. Schließlich waren Jungbauern und die Mädchen damals sehr darauf bedacht möglichst gut zu heiraten und eine mehr als gute Partie zu machen. In der Regel wurde der Umfang der Aussteuer der Braut auch von den finanziellen Verhältnissen der zukünftigen Familie des Bräutigams beeinflusst.

Die Bestandteile einer Mitgift

Weißwäsche war ein großer Posten der Mitgift. Weißwäsche ist z. B. Bettwäsche, Tischdecken, Servietten, Schürzen, Hand- und Geschirrtücher usw. In einigen Gebieten wurden sogar die dafür benötigten Stoffe gesammelt und aufgehoben. Zum Teil wurde sogar Flachs eingelagert, das letztendlich noch zu Fäden gesponnen werden musste. Kurz gesagt, für die Mitgift galt die Richtlinie, dass genügend Weißwäsche gesammelt werden musste, damit diese auch ein Leben bzw. eine Ehe lang reichen.

Mitgift: Was hat es mit der Weißwäsche auf sich?

Nicht nur die weiblichen Verwandten der Braut und die Braut selbst, waren Jahre damit beschäftigt, die Weißwäsche mit Initialen oder Ornamenten in liebevoller Kleinarbeit zu besticken. Hatte eine Familie entsprechend finanzielle Mittel zur Verfügung, nahmen sie die Dienste von sogenannten Störschneiderinnen in Anspruch. Diese gingen von Hof zu Hof und führen einen Teil der Näharbeiten gegen Entlohnung aus. Die Mitgift der Tochter wurde in den Familien über Jahre gesammelt und in einer extra Truhe bzw. einem reich verzierten Brautschrank aufbewahrt. Vor allem während des neunzehnten Jahrhunderts wurden für die Verzierungen gerne Heiligen Figuren, Marienbilder oder Blumenbilder verwendet. Auch Segenssprüche an der Schranktür dürften nicht fehlen. Des Weiteren war der Schrank oder die Truhe mit den Initialen der Besitzerin versehen. Nachträglich wurde das Jahr der Hochzeit hinzugefügt.

Zu dem Brautschrank wurden kurz vor der Hochzeit noch weitere Möbelstücke hinzugefügt, wie Tisch, Stühle, Ehebett oder Wiege. Die Möbel und die Weißwäsche waren nicht nur ein wichtiger Bestandteil der späteren Haushaltsgründung. Die Mitgift war ein Symbol für die soziale Stellung der Braut.